Sippe Falken im Taunus
Jedes Jahr gibt es diesen einen Moment auf’s neue: Der Moment, zum ersten Mal seit längerer Zeit die Kohtenbahnen auszupacken und diesen so typischen, heimischen Geruch nach schwerem Rauch, Erde und vergangenen Fahrten zu riechen. Der Geruch weckt immer wieder eine Gefühlsexplosion in mir, wahrscheinlich weil so viele Erinnerungen dahinter verborgen liegen. Wenn du ein Pfadfinder bist, dann weißt du bestimmt auch was ich meine ;-)
Nun aber zum Eigentlichen: Es ist Frühling, die Sonne verscheucht die letzten Bemühungen des Winters und so zieht es die Sippe Falken und mich auf eine Wochenendwanderung im Taunus. Für die meisten von uns ist es das erste Mal zelten im Jahr 2017, der Auftakt einer erlebnisreichen Saison.
Am Freitag Nachmittag starten wir unsere Tour an der U-Bahnstation Hohemark. Kaum aus der U-Bahn ausgestiegen, werden wir direkt von einer Frau angesprochen die uns nach unserem Tagesziel fragt und meint dass sie am liebsten mit laufen würde. Mit unseren blau-gelben Halstüchern werden wir natürlich sofort als Pfadfinder erkannt und daher fällt es anderen viel leichter uns anzusprechen. Das ist einer von vielen Vorteilen eines Halstuchs. Nach ca. 2 stündiger Wanderung kommen wir an unserem Schlafplatz für die heutige Nacht an. Aufgabe ist es, dass sich die Sippe in zweier-Gruppen zusammenfindet und sich selbst nur mit Hilfe von zwei Planen ein Nachtlager aufbaut. Die vier Gruppen machen sich direkt auf den Weg und beginnen zu bauen. Das Ergebnis ist in jeder Gruppe völlig unterschiedlich: während die einen in Hängematten schlafen, nehmen die anderen einen Hochstand zur Hilfe die Planen festzumachen. Aber alle der Lager sind erfinderisch und wasserdicht aufgebaut. Zu Essen gibt es Steaks die wir auf einem Feuer in unseren Koschis braten.
Am Samstagmorgen kommen wir nur langsam in Schwung: nach der gestrigen Nacht, die kürzer war als erhofft, wird zuerst das Feuer vom Vortag entfacht um Tee zu kochen. Bis alle gegessen und abgebaut haben ist es schon halb eins!
Nun heißt es zu laufen, Fuß vor Fuß immer weiter. Dabei singen, pfeifen und reden wir. Auf dem Großen Feldberg angekommen, essen wir eine leckere warme Suppe zum Mittagessen, bis wir uns über den kleinen Feldberg wieder in Richtung Fuchstanz und Altkönig begeben. Am Abend treffen wir auf einen Freund mit dem wir uns auf dem Altkönig verabredet haben. Gemeinsam bauen wir unser Nachtlager auf, machen Feuer, kochen Nudeln & Tee und schauen der untergehenden Sonne Richtung Feldberg zu. Mit dem orangefarbenen Licht der Dämmerung geht auch diese Fahrt zu Ende, denn am nächsten Tag heißt es nur noch den Rückweg zu bestreiten.
geschrieben von
09. Mai 2017 um 07:46 Uhr